Warning: Undefined array key "options" in /home/.sites/169/site8791982/web/wp-content/plugins/elementor-pro/modules/theme-builder/widgets/site-logo.php on line 93 Wieso noch ein Verein? - queer*feldein

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Eine Person die an einem Fenster ein Plakat mit der Aufschrift "Respect existence or expect resistance" anbringt.

Wieso noch ein Verein?

Seit mittlerweile 13 Jahren müssen sich trans* Personen, nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofs (=Vfgh) in Österreich nicht mehr scheiden lassen, um in ihrem tatsächlichen Geschlecht leben zu können. Conchita Wurst wird als Ikone und Aushängeschild der österreichischen Offenheit gefeiert. Seit Ende 2009 gibt es, dank des Verwaltungsgerichtshofs (= Vwgh), keinen Operationszwang mehr. In Bregenz und Klagenfurt fanden endlich auch Regenbogenparaden statt. Dank diverser weiterer Urteile und mutiger Menschen dürfen homosexuelle Paare eine Familie gründen, Kinder adoptieren (seit 1.1.2016) und dank des Stillstandes der ehemaligen Regierung ist nun endlich die „Ehe für Alle“ Realität (seit 1.1.2019). Piktogramme von gleichgeschlechtlichen Paaren zieren viele Wiener Ampeln. Die sogenannten „Ampelpärchen“ sollen die Weltoffenheit der Stadt zeigen.

Es ist viel passiert werden sich nun vielleicht einige denken. Stimmt! Allerdings gibt es noch viel zu tun! Dafür müssen wir noch nicht einmal in die Vereinigten Arabischen Emirate blicken, wo es einem lesbischen Paar aus Niederösterreich nicht gestattet wurde einzureisen (Quelle: https://bit.ly/2Sk1hFw). In die USA, wo Morde an trans* Personen oft mit der Begründung „Notwehr“, der sogenannten „Gay/Trans Panic Defence“ mit einem Freispruch enden (Quelle: https://bit.ly/2HXa9LP). Oder nach Tschetschenien, wo homo- und transphobe Übergriffe und Folter wieder salonfähig sind (Quelle: https://bit.ly/2G8rtwQ).

In Österreich ist das doch schon ganz anders…

Nein, denn auch in Österreich ist nicht alles eitel Wonne! Die Liste der Unterschiede zwischen der Ehe und der von 2010 bis 2019 für homosexuelle Paare einzigen Möglichkeit sich rechtlich zu binden ist enorm lang (Quelle: https://bit.ly/2HNf4Ag). Trans* Personen gelten laut geltendem ICD-10 als „psychisch krank“ und müssen sich etlichen psychologischen und psychiatrischen Untersuchungen unterziehen, bis ihnen offiziell geglaubt wird und sie in dem Geschlecht leben dürfen, das sie empfinden. Queere Familienkonstrukte und Beziehungsformen, die nicht dem klassischen Bild von „Vater-Mutter-Kind“ entsprechen, werden gesellschaftlich oft noch in die „psychisch kranke Ecke“ gestellt. Im Klagenfurter Minimundus, einer beliebten Freizeiteinrichtung, gilt ein lesbisches Paar mit Kindern nicht als Familie (Quelle: https://bit.ly/2GaJ9s3). Bis 2019 wurden inter* Personen noch gezwungen einen männlichen oder weiblichen Geschlechtseintrag in ihren Dokumenten zu tragen – ob sie sich mit diesem identifizieren konnten oder nicht. Der Begriff „Transsexualität“ gilt in Österreich als die sogenannte „Norm“ für alle trans* Personen, obwohl sich nicht alle mit dem Begriff „transsexuell“ identifizieren. Die sprachliche Unterteilung und vor allem Sichtbarmachung fehlt auch hier. Im Café Prückel im 1. Wiener Gemeindebezirk wurde vor wenigen Jahren noch ein sich küssendes lesbisches Paar dem Lokal verwiesen (Quelle: https://bit.ly/2D3mSYY). Bei inter*geschlechtlichen* Babys obliegt die Entscheidung eines geschlechtsverändernden Eingriffs den Eltern. Diese wird zwar zum Glück oft nicht mehr von Mediziner*innen empfohlen, doch wie viele Eltern können sich wirklich alleine damit auseinandersetzen und eine qualifizierte Entscheidung treffen? Nämlich das Kind später selbst entscheiden zu lassen! Gleichbehandlungs- und Antidiskriminierungs-Gesetze gelten generell nur im arbeitsrechtlichen Bereich, alles andere wird ausgeklammert. Die ÖVP weigert sich seit Jahren einem sogenannten „Levelling Up“ dieser Gesetze zuzustimmen.

Angesichts dieser exemplarischen Aufzählung, denken wir, dass die oben gestellte Frage bereits beantwortet wurde. Um es aber noch einmal für alle deutlich zu machen: Es gibt noch viel zu tun und die „queere Welt“ benötigt dafür eine starke Lobby, die sie/uns vertritt. Deshalb sind wir der Meinung, dass ein weiterer Verein nicht in Konkurrenz zu anderen LGBTQIA*-Vereinen steht. Wir bilden eine gemeinsame Front gegen all die Ungleichbehandlung und Diskriminierung, die immer noch so viele Menschen erfahren müssen.

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Eine Person hat eine Regenbogenfahne umgehängt und steht mit dem Rücken zur Kamera. Sie trägt eine schwarze Kappe auf der in regenbogenfarben steht "Equality".

Achtung: Gender-Wahn!

…oder: Warum queer*feldein gendergerechte und -neutrale Sprache verwendet Die Frage warum wir gendergerecht schreiben und sprechen, wollen wir eigentlich schon gar nicht mehr beantworten. Auch…

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