Warning: Undefined array key "options" in /home/.sites/169/site8791982/web/wp-content/plugins/elementor-pro/modules/theme-builder/widgets/site-logo.php on line 93 Achtung: Gender-Wahn! - queer*feldein

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Eine Person hat eine Regenbogenfahne umgehängt und steht mit dem Rücken zur Kamera. Sie trägt eine schwarze Kappe auf der in regenbogenfarben steht "Equality".

Achtung: Gender-Wahn!

…oder: Warum queer*feldein gendergerechte und -neutrale Sprache verwendet

Die Frage warum wir gendergerecht schreiben und sprechen, wollen wir eigentlich schon gar nicht mehr beantworten. Auch die Argumente (dafür und dagegen) sind im Allgemeinen sehr bekannt, die Diskussion ist schließlich keine neue. Wir beantworten sie trotzdem. Kurz und knapp: Sprache schafft Bilder. Bilder schaffen Realitäten. Die vorherrschende Realität ist diskriminierend und (dadurch) sehr einschränkend. Und genau das wollen wir ändern. Wir sehen gerechte und inklusive Sprache als kleinen, aber wichtigen Baustein zu einer gleichberechtigten Gesellschaft wirklich aller Menschen.

Wir können auch länger…

Wir starten mit einem Selbstversuch: Lies die folgende Geschichte durch und achte darauf, welche Bilder in deinem Kopf entstehen.

„Ein Vater ist mit seinem Sohn im Auto auf dem Weg zu einem Fußballspiel. Dabei werden sie in einen schweren Autounfall verwickelt, der Vater stirbt sofort. Der Sohn wird mit der Rettung ins nächste Krankenhaus gebracht. Dort angekommen muss er sofort in den Operationssaal gebracht werden, wo die diensthabenden Chirurgen bereits auf das Unfallopfer warten. Wie immer sehen sie sich den Patienten genau an bevor sie beginnen. Doch plötzlich sagt jemand vom Chirurgenteam: „Ich kann nicht operieren – das ist mein Sohn.“ – Wer hat den letzten Satz gesagt?

Wenn du jetzt auch eine gewisse Zeit gebraucht hast, um es zu erraten, dann bist du nicht alleine. Diese Geschichte wurde auch Studierenden schon das eine oder andere Mal vorgelegt. Spontane Reaktionen drückten meistens Verwirrung aus (War der Vater vielleicht nicht der echte Vater? Ist er vielleicht doch nicht gestorben? Hat er zwei Väter?). Erst in einem weiteren Denkschritt wird geahnt, dass es sich bei dieser Person um die Mutter, die Chirurgin ist, handeln könnte. In der deutschen Sprache ist es immer noch üblich das generische Maskulinum zu verwenden. Wenn also nicht klar ist, welches Geschlecht eine Person hat oder mehrere Menschen gemeinsam genannt werden wird ein maskulines Pronomen oder Substantiv verwendet. Frauen* und andere Geschlechter sollen sich dabei mitgemeint fühlen. Viele Studien beweisen aber, dass das nicht der Fall ist. Erst durch die Verwendung geschlechtergerechter Sprache entstehen auch ausgeglichene Vorstellungen in den Köpfen der Menschen.

…und auch einen Schritt weiter

Doch damit geben wir uns noch nicht zufrieden. Natürlich sind wir froh, dass wenigstens das Binnen-I (KundInnen) oder die Doppelschreibweise (Kundinnen und Kunden) in vielen Texten heute Einzug gehalten hat und oft schon als selbstverständlich und nicht mehr störend empfunden wird. Jedoch wissen wir, dass es eben mehr Geschlechter/Identitäten als „Frau“ und „Mann“ gibt. Auch Menschen die sich zum Beispiel als trans* oder non-binary identifizieren oder inter* sind, wollen nicht nur mitgemeint, sondern auch (sprachlich) sichtbar sein. Um das in der Sprache aufzuzeigen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir haben uns für den „Gender-Stern“ (Asterisk) entschieden. Neben dem Unterstrich (z.B. Verkäufer_innen) ist das eine der gängigen Methoden, um diese Vielfalt auch schriftlich zum Ausdruck zu bringen. Außerdem wollen wir so auch bei geschlechtsangebenden, personenbezogenen Ausdrücken (z.B. Mütter*, Buben*, etc.), zum Weiterdenken anregen. Indem der Lesefluss leicht unterbrochen wird, wollen wir darauf hinweisen, dass zum Beispiel nicht alle Männer* der christlich-europäischen Normvorstellung des weißen, nicht behinderten, hetero, cis Mannes entsprechen und damit einzementierte Vorstellungen aufbrechen.

Faire Sprache lernen

Zum Glück sind wir nicht alleine. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit der Auswirkung von Sprache. Wir müssen also nicht alles neu aufrollen, erklären und argumentieren. Die Seite geschicktgendern.de bietet neben einem interessanten Blog und Informationen zum Thema auch ein umfangreiches Genderwörterbuch und einfache Tipps und Tricks zur richtigen Verwendung geschlechtergerechter Sprache. Auch fairlanguage.com beschäftigt sich mit diesem Thema und bietet neben Infos auch interessante Dienstleistungen wie Workshops, Textanalyse & Lektorat und sogar ein Online- Autokorrektur-Tool für gendergerechte Sprache.

Wie erwähnt, gibt es unzählige Studien zum Thema. Für alle die auch an der Wissenschaft dahinter interessiert sind, haben wir hier ein paar aktuellere Artikel zusammengetragen. Der Link zur originalen Studie (Englisch) ist in allen Beiträgen zu finden.

Stört geschlechtergerechte Formulierung den Lesefluss: https://www.derstandard.at/story/2000106389833/experiment-widerlegt-vorurteile-ueber-gendersensible-sprache

Einfluss von Sprache auf die Berufswünsche von Kindern: https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2015/fup_15_223-einfluss-geschlechtergerechte-sprache/index.html

Geschlechtsneutrale Sprache wirkt: https://hpd.de/artikel/geschlechtsneutrale-sprache-wirkt-17097

Mehr entdecken

Eine Person die an einem Fenster ein Plakat mit der Aufschrift "Respect existence or expect resistance" anbringt.

Wieso noch ein Verein?

Seit mittlerweile 13 Jahren müssen sich trans* Personen, nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofs (=Vfgh) in Österreich nicht mehr scheiden lassen, um in ihrem tatsächlichen Geschlecht…

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